«Multiplier Event» in Liechtenstein
Am 22. und 23. Januar 2018 fand der erste von vier multiplier event vom KA2 Projekte der Wirtschaftskammer Liechtenstein zum Thema «Gelingens-Faktoren in der Berufsbildung» statt. Hier wurden die Resultate aus Liechenstein präsentiert und diskutiert. Mit dabei waren Berufsbildungs- Vertreter aus Liechtenstein sowie dem benachbarten Ausland.
Rainer Ritter, Präsident der Wirtschaftskammer Liechtenstein begrüsste die zahlreichen Teilnehmer in der Wirtschaftskammer Liechtenstein. Mit unter den Gästen waren folgende Projektpartner: Mirko Cutri aus Bozen, Jean-Pierre Dällenbach aus St. Gallen, Dr. Tina Widmann und Constanze Hellmann aus Salzburg, Rémy Müller aus Zug und Ivan Schurte aus Schaan.
Gruppe am ersten MP Event
Ivan Schurte stellte anschliessend die Thesis «Stärkung des Werkplatzes Liechtenstein» von Isabell Schädler vor. Diese Thesis war das Fundament, auf welchem 100pro! berufsbildung liechtenstein entwickelt wurde. Die Befragungen in der Thesis wurden als Analyse für die «Gelingens-Faktoren in der Berufsbildung» herangezogen.
Im Buch „Ausbildungsbetriebe und ihre Bedürfnisse in der Berufsbildung“ wurden sechs Hypothesen gestellt. Diese sechs Hypothesen galt es in Liechtenstein zu untersuchen. Die Ergebnisse aus der Untersuchung wurden an beiden Tagen besprochen und diskutiert. Die Hypothesen sind in die drei Phasen der Berufsausbildung gegliedert: vor der Lehre, während der Lehre und nach der Lehre.
Alle sechs Hypothesen konnten für Liechtenstein bestätigt werden. Aufgrund der Resultate gab es zu jeder der sechs Thesen Handlungsempfehlungen mit best practice Beispielen. In Folge die sechs Hypothesen, welche wir aus Sicht der Wirtschaftskammer Liechtenstein abgehandelt haben:
Ivan Schurte stellt die Resultate vor
Vor der Lehre:
Hypothese 1: Die Anstellung folgt einem strukturieren Selektions-Prozess des Ausbildungsbetriebs.
Hypothese 2: Der Ausbildungsbetrieb trifft bei der Selektion des Lernenden mit externer Unterstützung einen fundieren Entscheid.
Während der Lehre:
Hypothese 3: Unterstützung in schulischen Belangen und Sicherstellung eines erfolgreichen Ausbildungsverlaufs.
Hypothese 4: Mit externer Unterstützung bei Schwierigkeiten wird der Ausbildungserfolg sichergestellt.
Nach der Lehre:
Hypothese 5: Mit Schulungen der Auftrittskompetenz ist die Fortsetzung der Laufbahn erfolgreicher.
Hypothese 6: Eine Stelle und Weiterbildung nach erfolgreicher Ausbildung ist Ziel für alle Beteiligten.
Folgende Kernaussagen zu den Hypothesen wurden geäussert:
Während der Lehre werden die Lernenden von 100pro! durch Notensitzungen, persönlichen Gesprächen sowie schulische Unterstützung begleitet. Das Ziel ist es, durch Prävention Problemen vorzubeugen. «Es ist wichtig, dass die Lernenden sich mit dem jeweiligen Betrieb identifizieren.» so Ivan Schurte.
Durch eine vollständige Dokumentation könne allfälligen Unwahrheiten entgegengewirkt werden. Es ist wichtig, dass die Eltern während der gesamten Ausbildung involviert bleiben und wenn notwendig bei heiklen Gesprächen mit am Tisch sitzen, um gewisse Eskalationen zu vermeiden.
Anhand von zwei praktischen Beispielen bekamen die Teilnehmer einen Einblick in die Praxis. Am ersten Tag besuchten wir die HALO (Hausaufgaben-Lobby) und am zweiten Tag das BZB in Buchs wo der Rektor Benedikt Heeb uns einen Einblick gab.
Benedikt Heeb gibt einen Einblick ins BZB
Der zweitägige multiplayer event entpuppte sich als voller Erfolg. Da die Zeit zu knapp war, nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit beim Abendessen im Njord in Vaduz, um die Inhalte zu vertiefen. Der nächste Event des Projektes findet in Bozen statt, wo die Projektpartner eine Schulung vorbereitet haben.
Teilnehmer:
- Rainer Ritter Wirtschaftskammer Liechtenstein
- Ivan Schurte Wirtschaftskammer Liechtenstein
- Rémy Müller BildungsNetz Zug
- Remo Kluser Projektmanager
- Jean-Pierre Dällenbach DIE CHANCE Stiftung Ostschweiz
- Dr. Tina Widmann Die Chance Agentur Salzburg
- Constanze Hellmann Die Chance Agentur Salzburg
- Mirko Cutrì Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister Bozen